Claude Kuhn: Ausstellung des bekannten Berner Plakatkünstlers

Claude Kuhn ist ein renommierter Schweizer Grafiker, der durch seine vielfältigen und kreativen Arbeiten bekannt geworden ist. Geboren im Jahr 1948, hat Kuhn auf beeindruckende Weise die Stadt Bern künstlerisch bereichert und das Plakat als selbständige Kunstgattung gestärkt. Seine Plakate sind von kreativer Vielseitigkeit und einem unverwechselbaren Stil geprägt.
Die Volkshochschule freut sich sehr, Teile seines Lebenswerks an der Grabenpromenade 3 ausstellen zu dürfen.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9.00 bis 18.00 Uhr, Eintritt frei


“La perfection est atteinte, non pas lorsqu’il n’y a plus rien à ajouter,
mais lorsqu’il n’y a plus rien à retirer.”
Antoine de Saint-Exupéry

Claude Kuhn absolvierte Vorkurs und Ausbildung zum Dekorationsgestalter an der Schule für Gestaltung in Bern, studierte anschliessend Szenografie und freie Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und wissenschaftliches Zeichnen an der Schule für Gestaltung in Zürich.

Während seiner über 40-jährigen Arbeit für das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern prägte Kuhn nicht nur das Erscheinungsbild des Museums, sondern auch der Stadt Bern. Seine Sportplakate sind international anerkannt und prämiert. Für die Berner ist Claude Kuhn nicht erst seit der ersten Museumsnacht 2003 mit den legendären Plakaten Kult.

Seine Plakate zeichnen sich durch eine klare Botschaft aus, ohne sie auszusprechen. Kuhn bedient sich dabei bekannter Sujets, die er neu in Szene setzt. Er verändert unsere Perspektive und erschafft das Bekannte und bereits Existierende neu. Die intensiven Farben, die reduzierten und unkonventionell kombinierten Formen fordern den Betrachter heraus und drücken gleichzeitig ihre unmissverständliche Botschaft aus.

Reduktion als Perfektion, mit viel Liebe zum Detail, beschreibt wohl am ehesten die Arbeiten von Kuhn, der gedanklich mal vorwärts- mal rückwärtsgeht, um künstlerisch weiterzukommen. Seiner Muse widmet er ein ganzes Buch «Hommage an Larousse», wo jeder Buchstabe mit einer eigenen Illustration geehrt wird.

Ausstellungsschrift der Kuratorin Dorota Czerwiec

Das Plakat spricht. Es informiert seinen Betrachter, bringt ihn zum Lachen, lockt ihn oder fordert ihn auf, Entscheidungen zu treffen. Es hat einen langen Weg hinter sich bringen müssen, bevor es zur selbständigen Kunstgattung wurde und die Stadt zu seiner natürlichen Umgebung, was schlussendlich auch seinen urbanen Charakter geformt hat. Heute können wir uns das Stadtbild kaum ohne die grossen bunten Tafeln vorstellen.

Die Geschichte des Plakats hängt eng mit der Entwicklung der grossen Metropolen des XIX. Jahrhunderts zusammen. Die industrielle Massenproduktion und v.a. die Verbesserung des Druckverfahrens der Farblithographie haben dem Plakat und den Künstlern den Weg auf die grossen Bühnen der Metropolen eröffnet.

Paris entwickelte sich dabei zur Hauptstadt des Plakats, wo Künstler wie Pierre Bonnard, Jules Chéret und der wohl bekannteste Plakatkünstler Henri de Toulouse-Lautrec tätig waren. Die bekanntesten Plakate sind die Darstellungen des legendären Kabaretts Moulin Rouge am Montmartre, wo Henri de Toulouse-Lautrec als regelmässiger Gast das Leben der Kabaretts zeichnete und auf seine Plakate übertrug.

Das Plakat in seiner heutigen Bedeutung als Werbeträger und Kunstobjekt zugleich hat sich vielfach verändert. Zu Beginn bedienten sich die Künstler vieler Ornamente aus der Tier- und Pflanzenwelt, es dominierte der Jugendstil mit zarten Pastelltönen. Inspirationen aus anderen Kunststilen ermöglichten neue künstlerische Wege zu gehen und haben das Plakat zu einem wandelbaren Medium gemacht, dessen Kraft sich nicht nur in der kommerziellen Produktwerbung zeigt, sondern auch in Politik und gesellschaftlicher Meinungsbildung.

Die Plakate von Claude Kuhn setzen genau diese Entwicklung fort und zeigen, wie vielfältig diese Kunstgattung ist und wie stark sie in unserem täglichen Leben verankert ist. Seine Plakate zeichnen sich durch eine klare Botschaft aus, ohne sie auszusprechen. Kuhn bedient sich dabei bekannter Sujets, die er neu in Szene setzt. Er verändert unsere Perspektive und erschafft das Bekannte und bereits Existierendes neu. Die intensiven Farben, die reduzierten und unkonventionell kombinierten Formen fordern den Betrachter heraus und drücken gleichzeitig ihre unmissverständliche Botschaft aus. Reduktion als Perfektion, mit viel Liebe zum Detail, beschreibt wohl am ehesten die Arbeiten von Kuhn.