An der Volkshochschule Bern teilt sie mit bereits unzähligen Teilnehmenden ihre Begeisterung für diese Sprache.
Bruna, wie lange arbeitest Du eigentlich schon an der Volkshochschule Bern?
Seit 1992, also seit 32 Jahren
Wir bewundern Deine Ausdauer! Was ist Dein Geheimnis?
Die Freude und die Genugtuung, meine Sprache und meine Kultur an viele nette Leute vermitteln zu können. Es gibt nichts Schöneres!
Was war der schönste Moment während Deiner Zeit an der VHS Bern?
Schwierig zu beantworten. Ich habe so viele unzählige und freudige Momente erlebt. Das Lachen meiner Schüler, das Erleben, wie auch sehr scheue Teilnehmende sich plötzlich öffnen können, zu sehen wie meine Teilnehmenden am Ende einer Lektion mit strahlenden Gesichtern nach Hause gehen oder wenn trotz Eis und Schnee die Klasse sich komplett einfindet. Wenn es mir gelingt, ein italienisches Lebensgefühl zu vermitteln.
Und nicht zuletzt die Unterstützung und die Freundlichkeit der gesamten Geschäftsstelle zu spüren.
In der heutigen Zeit wird online Unterricht immer beliebter. Warum sollten Leute trotzdem zur Volkshochschule kommen, um Sprachen zu lernen? Welche Vorteile hat es, im traditionellen Kursraum gemeinsam zu lernen?
Erstens die Motivation, sich durch Hausaufgaben in der Klasse mit den Kameraden zu messen. Darüber hinaus sich mit anderen auszutauschen und das Gefühl zu haben, dabei zu sein. In einer Gruppendynamik mitzuwirken.
Ich beobachte, wie für jede Klasse das Zusammensein ausserhalb der Schule wichtig ist. Einen Kaffee, einen Apero zu geniessen oder auch nur einen Klatsch im Treppenhaus.
Was sind Deine Unterrichtsgeheimnisse ?
- Freude und Leichtigkeit zu vermitteln.
- Anerkennung und Erfolgserlebnisse verteilen.
- Positives hervorheben.
- Fehler klein schreiben.
Was ist für Dich typisch italienisch?
- Emotionen wecken
- Sich über eigene Schwächen lustig machen
- Sich nicht allzu ernst nehmen
Wohin gehst Du in Bern, wenn Du Italien vermisst?
In eine italienische Pizzeria, wenn möglich mit Gartenwirtschaft oder auch in meine Lieblingsbuchhandlung LibRomania an der Länggasse.
Was sind die richtigen Zutaten, um die italienische Lebensfreude in Bern aufrechtzuerhalten?
Für mich persönlich meine Lektionen an der VHS Bern. Natürlich auch Musik, Gastronomie und sehr wichtig, die Leichtigkeit.
Hörst Du gern italienische Musik? Wenn ja, welche?
Oh ja, so viel und so laut wie möglich. Von bekannten Arien bis canzoni popolari lombarde inbegriffen.
Italien ist nicht nur für seine Kulinarik bekannt. Es gibt auch ein grossartiges Kino italienischer Regisseure von Fellini bis Sorrentino. Hast Du einen Filmtipp für uns?
Also wenn ich mich für einen entscheiden muss, dann il capolavoro „Cristo si è fermato a Eboli“.
Eine letzte Frage: Gibt es nach so langer Zeit in der Schweiz, immer noch etwas, was Du aus Deiner italienischen Heimat vermisst?
Das Klima. Das Dolce vita…
Vielen Dank Bruna und weiterhin alles Gute an der Volkshochschule Bern!