Männlichkeit im Wandel
Ein Peilungsversuch
Im Zuge der #metoo-Bewegung gerieten fragwürdige Machenschaften mächtiger Männer ins Kreuzfeuer der Kritik. „Toxische Männlichkeit!“ hallte als Schlachtruf durch den Blätterwald. Statt Öl ins Feuer giessen wir es auf die Wogen und fragen nüchtern: Welche Bewandtnis hat es mit diesem Begriff? Schlimmstenfalls mündet er in einer pauschalen Verurteilung aller Männer. Im besten Fall trägt er dazu bei, schädliche Verhaltensmuster aufzuzeigen, die viele Männer nachahmen, um den wirkmächtigen Gesellschaftsnormen zu genügen, die festschreiben, was es bedeutet, ein „echter Mann“ zu sein. Redewendungen wie „Indianer kennen keinen Schmerz!“, „Steh deinen Mann!“ oder „Bruder vor Luder“ sind sprechende Beispiele für die fraglichen Normen. Welchen Schaden richten sie an? Warum lassen sich Männer darauf ein? Und: Wie können wir diese ändern? Diese Fragen klären wir unter Zuhilfenahme zeitgenössischer Fachliteratur. Besonderes Augenmerk legen wir auf den 2023 erschienenen „Kompass für Männer von heute“ von Markus Theunert, dem Geschäftsführer des Dachverbands der Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch. Dessen Befund lautet kurz und knapp: Da traditionell weibliche Domänen und Kompetenzen weiterhin weniger gelten, geraten Männer in Gefahr, Lernschritte zu versäumen, die aus der herrschenden Multikrise herauszuführen versprechen. Dazu gehört nicht zuletzt die Selbstfürsorge.
Die Teilnehmenden
- Die Kursteilnehmenden verstehen, welche Phänomene der Schlüsselbegriff der toxischen Männlichkeit zu erhellen versucht.
- sind vertraut mit Markus Theunerts Kompass für nachhaltiges Mannsein, einschliesslich seiner drei Pole (Sich beistehen, Grenzen setzen und Zulassen).
- können zwischen individuellem Erleben und gesellschaftlichen Einflüssen unterscheiden, wenn es um Männlichkeit geht.
für alle am Thema Interessierten
keine Voraussetzungen
Andreas Heise
Andreas Heise lebte in verschiedenen Schweizer Städten sowie in Wien, Coventry, Paris und Rom. 2022 schloss er seine Doktorarbeit zur Metapher am Pariser Institut Jean Nicod ab, das Philosophie, Linguistik, Kultur- und Kognitionswissenschaften vereint.
Seit 2022 leitet er die Mediothek des Gymnasiums Neufeld in Bern. Daneben betreibt der die Veranstaltungsreihe «Café Philo(u)» im Effinger Coworking. Bis 2020 wirkte er als Koordinator bei männer.ch, dem Dachverband der (gleichstellungsorientierten) Männer- und Väterorganisationen.
Seine Interessensgebiete umfassen:
- Geschlechterforschung
- Sprachphilosophie
- Soziale Gerechtigkeit
- Sprach-, Menschen- und Weltbilder
Mo 28.04.2025 18.30–20.00 Uhr
Mo 05.05.2025 18.30–20.00 Uhr
Mo 12.05.2025 18.30–20.00 Uhr
Mo 19.05.2025 18.30–20.00 Uhr
Mo 26.05.2025 18.30–20.00 Uhr
KostenCHF 150.–
Kursnummer252-36001
Ort
Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Power-Point-Präsentationen, Handouts
TeilnehmendeMin. 7