Lektüretipps für die Wintertage in fünf verschiedenen Fremdsprachen

Es beginnt die Jahreszeit, in der man sich gerne in eine warme Ecke zurückzieht, in der Regel mit einem spannenden Buch. Gerne gibt Ihnen die Volkshochschule Lektüretipps von unseren Kursleitenden der Fremdsprachenkurse:

Englisch

Rhoma Doran empfiehlt:

J.R.R. Tolkien – Letters from Father Christmas

Können Sie sich vorstellen, dem Weihnachtsmann zu schreiben und tatsächlich eine Antwort zu erhalten? Mehr als zwanzig Jahre lang erhielten die Kinder von J.R.R. Tolkien Briefe vom Nordpol – vom Weihnachtsmann höchstpersönlich! Sie erzählten wunderbare Geschichten von Unheil und Unglück, von Abenteuern und Schlachten: wie sich die Rentiere losrissen und Geschenke überall verstreuten, wie der unfallträchtige Eisbär den Nordpol erklomm und durch das Dach des Hauses des Weihnachtsmanns fiel und vieles mehr.

Chris Van Allsburg – The Polar Express

Spät am Heiligabend, nachdem die Stadt schlafen gegangen ist, besteigt der Junge den mysteriösen Zug, der auf ihn wartet: den Polarexpress zum Nordpol. Als er ankommt, bietet der Weihnachtsmann dem Jungen jedes Geschenk an, das er sich wünscht. Der Junge bittet bescheiden um eine Glocke aus dem Geschirr des Rentiers. Das Geschenk wird bewilligt. Auf dem Heimweg geht die Glocke verloren. Am Weihnachtsmorgen findet der Junge die Glocke unter dem Baum. Die Mutter des Knaben bewundert die Glocke, beklagt sich aber, dass sie zerbrochen ist, denn nur Gläubige können den Klang der Glocke hören.

Charles Dickens – A Christmas Carol

Für den verbitterten, geizigen Ebenezer Scrooge ist Weihnachten nur ein ganz normaler Tag. Doch all das ändert sich, als der Geist seines längst verstorbenen Geschäftspartners auftaucht und Scrooge warnt, sein Verhalten zu ändern, bevor es zu spät ist.

Gregory Bond empfiehlt:

Claire Keegan – Small Things Like These

Es ist die Zeit vor Weihnachten in Irland im Jahr 1985. Der örtliche Kohlehändler, ein Familienvater mit fünf Kindern, macht auf seinen Liefertouren eine beunruhigende Entdeckung. Alle schweigen darüber, sollte er auch? Die Beschreibungen der Stadt, ihrer weihnachtlichen Traditionen und des kühlen Winterwetters sind wunderschön geschrieben und poetisch. Er wirft ein Licht auf einen irischen Skandal, der damals geheim war und vielleicht noch heute andauert.

Matt Haig – The Life Impossible

Wenn die Natur die Dinge auf die nächste Stufe hebt, wird das Leben „übernatürlich“. Wir entdecken erstaunliche Fähigkeiten, die Pflanzen und Bäume ständig haben. Dies ist eine Geschichte darüber, wie Menschen auf diese Talente reagieren und mit ihnen arbeiten, einige auf eine positive, heilende Art und Weise und andere auf eine negative, ausbeuterische Weise. Der Autor ist sehr gut darin, sowohl über die helle als auch über die dunkle Seite des Lebens zu schreiben. Nach seinem letzten Roman „The Midnight Library“ hatte ich hohe Erwartungen an dieses neue Buch. Es ist ganz anders als sein letzter Bestseller, aber ich wurde nicht enttäuscht.

Spanisch

Carmen Blatter-Miguel empfiehlt:

Sergio del Molino – Los alemanes

In seinem neuesten Roman „Los alemanes“ (Alfaguara-Preis 2024) erzählt Sergio del Molino von einem wenig bekannten Ereignis der spanischen Geschichte, das mit dem Nationalsozialismus zusammenhängt. Düstere Familiengeheimnisse einer erschütternden Vergangenheit, die die Gegenwart zu zerstören vermag.

 

Luis Landero – La ultima functiòn

Luis Landero, Nationaler Literaturpreis 2022, geboren in 1948 in Albuquerque (Badajoz). In dem Roman „La ultima funciòn“ (Februar 2024) schlägt der Protagonist, ein berühmter Schauspieler, bei seiner Rückkehr in seine Heimatstadt eine gross angelegte kollektive Aufführung zur Förderung des Tourismus vor. Eine Liebesgeschichte mit faszinierenden Figuren und einem theatralischen Ausgang.

Juan Manuel Gil – Trigo Limpio

Juan Manuel Gil, Almería 1979, Preis der Biblioteca Breve 2021.
Trigo Limpio folgt einem Schriftsteller, der einen Roman gestalten will, während er eine Vergangenheit erforscht, die wenig Ähnlichkeit mit dem hat, woran er sich an seine verlorene Kindheit in einem Vorortviertel erinnert.

 

 

Beatriz Verdes Bellon empfiehlt:

Gioconda Belli – El pergamino de la seducción

Das Manuskript der Verführung ist ein Roman der nicaraguanischen Schriftstellerin Gioconda Belli, der 2005 veröffentlicht wurde und aus 27 Kapiteln und poetischer Sprache besteht.
Der Autor definiert es als eine Hommage an den Schauerroman.
Ein außergewöhnlicher Roman über Liebe und Wahnsinn, in dem ein Historiker und ein junger Student das rätselhafte Leben von Kastiliens Königin Juana „La Loca“ erforschen.

Claudia Piñeiro – Las viudas de los jueves

In der luxuriösen Wohnanlage „Alto de la Cascada“ am Stadtrand von Buenos Aires leben wohlhabende Familien in Sicherheit und Privatsphäre, die durch verstärkte Tore, Zäune, Überwachungskabinen und Sicherheitsdienste garantiert werden. Dieser Kriminalroman basiert in einer Handlung auf polizeiliche Intrigen.

Bruna Eichmann-Prada empfiehlt:

Nicoletta Bortolotti – Chiamami sottovoce

Die Freundschaft zwischen einem achtjährigen Mädchen und einem neunjährigen ‚Illegalen‘. Zwei Existenzen, die der Zufall verbindet und die das Schicksal auf die Probe stellt, in einer Geschichte, die sowohl stark als auch bewegend ist. Das Buch spielt im Jahr 1976 und deckt die Wahrheit über versteckte Kinder auf. Denn die illegalen Einwanderer waren damals keine Afrikaner, sondern Italiener.
Für diese grossartige kleine Geschichtsstunde sollte man sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Primo Levi – La Tregua

Ein grossartiges literarisches Werk, das fesselnd und leicht zu lesen ist. In seinem Meisterwerk „Die Atempause“ verwendet Primo Levi geradezu entspannte Erzählweise, trotz der tragischen Schicksalsschläge, die er auf der langen Reise von den Konzentrationslagern der Nazis nach Turin durch zahlreiche Länder, einschliesslich Russland, erlebt hat.

Sonja Maklari empfiehlt:

Francesca Giannone – Domani, Domani

„Domani, Domani“ von Francesca Giannone erzählt die bewegende Geschichte zweier Geschwister im Salento, die den gleichen Traum verfolgen, doch durch unterschiedliche Entscheidungen getrennt werden. Vor dem Hintergrund eines Italiens in der Mitte des 20. Jahrhunderts, das sich allmählich von den Nachkriegsjahren erholt und neue Freiheit und Wohlstand entdeckt, stellt der Roman zugleich die Frage, inwieweit wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen können.

Marco Balzano – Resto qui

„Resto qui“ von Marco Balzano erzählt die Geschichte von Trina, einer jungen Frau, die in Südtirol trotz politischer Spannungen des italienischen Faschismus und des drohenden Untergangs ihres Dorfes Graun durch einen Staudammbau entschlossen bleibt, ihre Heimat zu verteidigen. Der Roman behandelt Themen wie Identität, Heimat und Widerstand. Balzanos packender Schreibstil macht das Buch zu einem literarischen Erlebnis.

Japanisch

Saori Niederer empfiehlt:

Sayaka Murata – Die Ladenhüterin

Eine Aussenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung.
Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen.
Dieses Buch wurde weltweit in 40 Sprachen übersetzt.

Französisch

Michèle Bochsler empfiehlt:

Noëlle Châtelet – La femme Coquelicot

Marthe ist siebzig Jahre alt. Sie wird eine Leidenschaft mit Félix ausleben, dem Mann mit den bunten Schals, der zehn Jahre älter ist als sie.

 

 

 

Jean Christophe Rufin – Check-Point

Maud, einundzwanzig Jahre alt, engagiert sich in einer NGO. Gibt es in einer Zeit, in der Gewalt in das Herz Europas eindringt, noch einen Platz für die Neutralität der humanitären Hilfe?

 

 

Delphine Fiore et Lucas Giossi – La petite boutique des odeurs


In einer Stadt, in der die Gerüche verschwunden sind, entdecken Louis und seine Schwester Nora das Geheimnis der Luft…..

Monique Bernau empfiehlt:

Éric de Kermel – La libraire de la Place aux herbes

Liebhaber Südfrankreichs werden diesen Roman lieben, der in Uzès im Gard spielt. Die Buchhändlerin, eine gelehrte Frau, lässt uns das Leben von einem Dutzend ihrer Kunden mit ungewöhnlichen Schicksalen entdecken. Ein Roman, der leicht zu lesen ist, mit ein wenig Reflexion über das Leben. Die Vielfalt der Charaktere ist alles andere als eintönig.

David Foenkinos – Numéro deux

Jeder hat schon von Daniel Radcliffe gehört, dem Darsteller von Harry Potter! Aber wer kennt den Namen und das Leben des anderen Kandidaten, desjenigen, der die Rolle letztendlich nicht bekommen hat? David Foenkinos stellt sich das Gefühl des Scheiterns vor, das dieser zweifellos empfand, und das Leben, das er danach führte. Das originelle Thema und der Roman sind leicht zu lesen.