Im Kreuzfeuer der Kulturen: Karl der Grosse, Tassilo III. von Bayern und die Langobarden
Im Jahre 788 wurde Tassilo III., der strahlende Herzog Bayerns aus dem Geschlecht der Agilulfinger, von seinem Cousin Karl in einem Schauprozess in der Pfalz von Ingelheim wegen Hochverrats verurteilt und entmachtet. Vieles spricht dafür, dass es Karl dem Grossen vor allem darum ging, die Macht seines Cousins zu brechen, da er ihm bei seinen Expansionsplänen im Wege stand. Tassilos königsartiges Auftreten und seine Beliebtheit im prosperierenden Bayern waren ihm eh ein Dorn im Auge. Das politische Ränkespiel manifestierte sich auch in der Kunst: Tassilos Stil holte viele Impulse aus der insularen Kunst, während Karls Kunst die Vorbilder in der römischen Antike suchte. Mitten in diesem Geschehen stand der rätische Kulturkreis Graubündens und des Vinschgaus. War das Kloster in Müstair am Ende gar nicht Karls, sondern Tassilos Gründung? Dieser und anderen Fragen gehen wir in diesem Kurs nach.
Beide waren mit einer Tochter Desiderius‘, des letzten Langobardenkönigs, verheiratet, welcher schlussendlich von seinem Schwager Karl besiegt wurde. Damit sind wir in der Welt der Langobarden, hatte Tassilo III. doch mit Theodolinde von Monza eine schillernde Vorfahrin, die sich durch Hochzeit schon 200 Jahre vor ihm mit den Langobarden verbunden hatte.
Im Zusammenhang mit diesem Kurs findet vom 22. bis 27. April 2025 eine Reise zu den Langobarden in Norditalien statt.
Kennenlernen von Kunst und Geschichte des Frühmittelalters
Keine Vorkenntnisse nötig
Matthias Egert
Di 19.11.2024 18.30–20.30 Uhr
Di 26.11.2024 18.30–20.30 Uhr
Di 03.12.2024 18.30–20.30 Uhr
KostenCHF 120.–
Kursnummer244-30012
Ort
Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Interessiert an einer Studienreise zum Thema? Hier finden Sie die Reiseausschreibung Studienreise: Zwischen Spätantike und Mittelalter - Kurs 252-30012 (vhs-bern.ch)
TeilnehmendeMin. 9